Psychologie Studium NC – Aktueller Numerus Clausus an Hochschulen

Marvin Stein| März 3, 2022

Das Wichtigste in Kürze: 

  • Das Psychologiestudium zählt zu den beliebtesten Studiengängen an deutschen Hochschulen und ist daher in der Regel zulassungsbeschränkt.
  • Privatunis bieten häufig auch ein Psychologiestudium ohne NC an. 
  • Oft ist die Studienplatzklage die letzte Möglichkeit, einen Platz für das Wunschstudium zu erhalten. 

Das bedeutet der Numerus Clausus 

Der lateinische Ausdruck „Numerus Clausus“ wird allgemein auch mit NC abgekürzt und steht für eine Zulassungsbeschränkung an deutschen Hochschulen. Dabei wird die Anzahl der Studienplätze bestimmter Studiengänge begrenzt.

Insbesondere Fächer wie Medizin, Psychologie oder Rechtswissenschaften werden durch einen NC limitiert. Diese Studiengänge sind besonders beliebt und pro Semester bewerben sich unzählige Studieninteressierte. Die Plätze sind jedoch in der Anzahl begrenzt. Beim Auswahlverfahren spielt dann die Durchschnittsnote des Abiturs eine gesonderte Rolle und legt den jeweiligen NC fest. 

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Der Numerus Clausus wird allerdings für jedes Semester neu berechnet. Wer sich also über den aktuellen NC in Psychologie informiert, kann immer nur die Daten aus dem letzten Semester einsehen. Je nachdem wie der Andrang im nächsten Semester ist und welche Durchschnittsnoten die anderen Bewerber mitbringen, kann der NC in einem Semester beispielsweise bei 1,3 liegen und im nächsten bei 1,7. 

So kommt der NC zustande 

Bei einem zulassungsbeschränkten Studiengang wie Psychologie werden zunächst alle Bewerber mit der Durchschnittsnote 1,0 zugelassen. Danach diejenigen mit einer 1,1 und so weiter, bis alle Studienplätze belegt sind. Wenn die letzte zugelassene Person eine Abi Note von 1,4 hat, dann liegt der NC für dieses Semester bei 1,4. Gab es besonders viele Bewerber mit den Noten 1,0 bis 1,2, so kann der Grenzwert auch schon bei 1,2 erreicht sein. 

Ein anderes Beispiel zeigt, wie ein NC von 1,0 zustandekommen kann: Angenommen, es gibt 150 freie Studienplätze für Psychologie. Insgesamt bewerben sich 300 Personen auf dieses Fach. 200 Studienbewerber haben einen Abiturschnitt von 1,0, die restlichen 100 Bewerber haben einen Schnitt von 1,1 oder 1,2.

Da zunächst alle Plätze an Bewerber mit dem Schnitt von 1,0 vergeben werden, haben Abiturienten mit einer schlechteren Note keine Chance mehr, zugelassen zu werden. Ein NC von 1,0 kommt insbesondere bei Psychologie häufig vor, da sich hier oft mehrere Tausend Bewerber auf wenige Studienplätze bewerben. 

Das Verfahren, um den NC zu berechnen startet allerdings jedes Semester neu. Studieninteressierte, die kein 1,0-Abitur haben, sollten daher dennoch nicht davor zurückschrecken, sich auf einen Studiengang mit einem NC von 1,0 zu bewerben. 

Mit Wartesemestern die Chancen auf eine Zulassung  verbessern 

Die sogenannten Wartesemester sind alle Semester (ein Halbjahr), die seit dem Erhalt des Abiturs oder einer vergleichbaren Hochschulzugangsberechtigung vergangen sind. Die Wartesemester werden automatisch gesammelt. Erhält ein Abiturient also beispielsweise nicht direkt nach dem Abschluss einen Studienplatz, sondern erst eineinhalb Jahre später, so hat er in der Zwischenzeit drei Wartesemester angesammelt. 

Neben der Abiturnote sind die Wartesemester ein weiteres Kriterium für die Auswahl der Studienplatzvergabe. Die Wartesemester können beim Auswahlverfahren der Hochschulen angerechnet werden. Mit jedem Wartesemester verbessern sich so die Chancen auf eine Zulassung. 

Aktueller NC an deutschen Hochschulen

Der NC unterscheidet sich auch von Hochschule zu Hochschule. Wer sich für ein Bachelorstudium der Psychologie interessiert, kann sich die Grenzwerte der vergangenen Semester auf den Websites der Hochschulen anschauen. Studienbewerber dürfen dabei aber nicht vergessen, dass der NC nur ein Orientierungswert ist und keinerlei Auswirkungen auf das aktuelle Bewerbungsverfahren des kommenden Semesters hat. 

Die folgende Tabelle liefert einen Überblick über die Durchschnittsnote an großen deutschen Hochschulen für das Wintersemester 2021/22 im Studiengang Psychologie (B.Sc.). 

HochschuleNote (NC)
Universität zu Köln1,0
Universität Bielefeld 1,1
Technische Universität Darmstadt 1,6
Universität Hamburg1,2
Freie Universität Berlin1,0
Humboldt Universität zu Berlin 1,0
Universität Leipzig 1,0 
Ruhr Universität Bochum 1,3 
Universität Duisburg-Essen1,1
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt1,3
Technische Universität Dresden 1,4
Quelle: eigene Recherche, Stand: März 2022 

Alternativen zum zulassungsbeschränkten Hochschulstudium 

Die Studienplätze im Fach Psychologie sind hart umkämpft. Pro Semester konkurrieren oft mehrere Tausend Bewerber um wenige Studienplätze. Wer kein Einser-Abitur geschrieben hat, hat nur sehr geringe Chancen auf eine Zulassung. Doch der Traum vom Psychologiestudium muss deswegen nicht direkt zerplatzen.

In Deutschland haben Studieninteressierte auch die Möglichkeit auf ein Psychologiestudium ohne NC. Viele private Hochschulen bieten ein staatlich anerkanntes Psychologiestudium an. Die Auswahlverfahren an Privatunis weichen dabei in der Regel von denen staatlicher Bildungseinrichtungen ab, sodass die Abiturnote der Bewerber beim Zulassungsverfahren oft keine Rolle spielt. 

Psychologie

Bachelor-Studiengänge

Psychologie (B.Sc.)

Fach
Kosten
PFH Private Hochschule Göttingen
700 €
Hochschule Fresenius
288 €
Euro-FH
289 €
SRH Hochschule Heidelberg
520 €

Zu den Privatanbietern zählen beispielsweise die Hochschule Fresenius oder die IU Internationale Hochschule. An beiden Einrichtungen können Studieninteressierte ihren Bachelor of Science im Fach Psychologie erwerben. Bewerber können sich hier sogar ohne Abi-Zeugnis einen Studienplatz erhalten, beispielsweise wenn sie bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen haben. 

Studienplatzklage: Wann es sich lohnt, den Studienplatz einzuklagen 

Wer eine Absage für einen Studienplatz erhalten hat, kann über den Rechtsweg dennoch eine Zulassung erhalten. Die Studienplatzklage ist allerdings keine Garantie für eine Zulassung zum Wunschstudium. 

Die Rechtsgrundlage für eine solche Klage ist Artikel 12 des Grundgesetzes. Dieser besagt, dass alle Bundesbürger das Recht auf eine freie Berufs- und Ausbildungswahl haben. Um sich einen Studienplatz einzuklagen, müssen sich Bewerber allerdings einen Anwalt zur Seite holen, der im besten Fall bereits Erfahrung auf dem Gebiet der Studienplatzklage mitbringt. Dies wiederum kostet Geld, weshalb abgelehnte Bewerber sich genau überlegen sollten, ob sich die Klage lohnt. 

Bei der Klage wird überprüft, ob die jeweilige Universität nicht doch mehr Kapazitäten für Studienplätze hat als angegeben. Wenn ein Gericht entscheidet, dass diese Kapazitäten noch nicht ausgeschöpft sind und die Hochschule weitere Studienplätze vergeben kann, haben die Kläger eine Chance auf eine Zulassung zum Psychologie Studium. 

Ob sich eine Studienplatzklage lohnt, hängt vor allem auch von der Anzahl anderer Kläger ab. Die Kläger müssen außerdem bestimmte Fristen einhalten und haben an kleineren Unis häufig bessere Chancen auf eine erfolgreiche Studienplatzklage. Wer direkt bei mehreren Hochschulen oder Universitäten klagt, hat dementsprechend zusätzlich bessere Chancen auf Erfolg. 

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Alternative Studiengänge zu Psychologie 

Bei besonders beliebten Studiengängen wie Psychologie, müssen sich Bewerber von vornherein darüber bewusst sein, dass nur wenige Studieninteressierte auch wirklich einen Platz bekommen. Wer sich daher das Geld für eine Studienplatzklage lieber sparen will oder bereits weiß, dass ein Einser-Abitur außer Reichweite ist, kann sich stattdessen auf alternative Studiengänge zu Psychologie fokussieren. 

Wer sich allgemein für den Umgang mit Menschen interessiert, für den kommt beispielsweise auch ein Studium der Sozialen Arbeit in Frage. Das Studienfach beinhaltet neben Grundlagen der Soziologie oder Pädagogik auch Inhalte aus dem Fachbereich der Psychologie. 

Das Psychotherapie Studium wiederum befasst sich allgemein mit der menschlichen Psyche und stellt daher eine gute Alternative zum Psychologie Studium dar. Neben Inhalten der allgemeinen Psychologie stehen auch das menschliche Erleben und Verhalten auf dem Stundenplan.

Der Psychotherapeut behandelt Patienten in Form von Therapien oder Gesprächen. Ein ärztlicher Psychotherapeut darf im Gegensatz zum psychologischen Psychotherapeuten auch Medikamente verschreiben. 

Marvin Stein

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Marvin Stein

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